#DisabilityPrideMonth
#Behinderung
Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der ich leben kann, wie ich bin. Egal in welchen Räumen, unter welchen Menschen ich mich bewege, überall Barrieren, zeitliche, räumliche, menschliche, es zermürbt, macht müde. Müder, als ich oft schon bin. Ich leide nicht an meiner Erkrankung und den Einschränkungen, ich leide an den Strukturen dieses Systems und einer Gesellschaft, welche Menschen wie uns unsichtbar macht, weil so oft Teilhabe verhindert wird durch Barrieren. Immer wieder will man mir ein schlechtes Gewissen machen, dass ich so wenig mache, lebe, wie ich lebe, selbst Aktivisten tun das. ernsthaft? Ich kann es nicht anders, ich bin eingeschränkt, in meiner Kraft, meiner Mobilität und es kotzt mich an, wenn genau das mir vorgeworfen wird.
Und nein es ist nicht meine Schuld oder Einbildung, wenn ich mich nicht gesehen, vergessen oder verletzt fühle und das kritisiere. Es ist nicht mein Versagen, dass diese Gesellschaft so unsolidarisch zu vielen nicht privilegierten Menschen.
Schön dass Du so fit bist oder mit einer so robusten Gesundheit gesegnet, viele Menschen sind das aber nicht oder nicht mehr, ich auch nicht.
Ich muss und will mir mein Leben so einrichten dürfen dass ich es mit möglichst wenig Leid leben kann und mich trotz allem wohl fühle, wenigstens überwiegend. Das ist mein Egoismus, mit dem ich verdammt nochmal niemand schade, der aber für mich überlebensnotwendig ist.
Ich will ein gutes Leben für alle, Befreiung von Faschismus, Ausbeutung, Unterdrückung, Kriegen, gewaltvollen patriarchalen Strukturen, all das.
Aber ich will, das alles auch für behinderte, alte, kranke, alle gesundheitlich physisch und psychisch eingeschränkte, belastete Menschen, sonst sind es nur leere Worte, wie immer.
#Ableismus
#Disabled