Achso, mal nebenbei könntet ihr alle mir einen gigantischen Gefallen tun, der euch nichts kostet:
Streicht das Wort "Naturkatastrophe" aus eurem Sprachschatz. Vollständig.
Es gibt keine "Naturkatastrophen".
Es gibt Naturphänomene, -gefahren und -ereignisse. Aber diese würden ohne unsere Fehlentscheidungen und Fehlverhalten niemals zu einer Katastrophe die Menschenleben kostet.
Ein Vulkanausbruch, eine Flut, Starkregen, Hagel, Sturm, Waldbrände.... auf einem unbewohnten Alienplaneten würden wir schließlich auch nicht standardmäßig als Katastrophen, sondern Phänomene und Ereignisse beschreiben, oder?
Worauf ich hinaus will?
Das Wort "Naturkatastrophen" verschleiert subtil wer wirklich Schuld hat an katastrophalen menschlichen und materiellen Verlusten. Sehr oft, wenn nicht fast immer, geht dies mit naiven, unwissenden, giergetriebenen oder ignoranten politischen Entscheidungen einher. Und ja, das heißt dass es auch Fehlentscheidungen von vor X Jahrzehnten sein können. Beispielsweise welche Flächen als Baugrund ausgewiesen werden.
Stattdessen gewähren wir ihnen durch die ständige Nutzung des Wortes "Naturkatastrophe" komplette Absolution, da ja alles so überraschend und unvorhersehbar schief ging und fühlen uns sogar noch besser wenn sie PR-tauglich im Katastrophengebiet paar warme Worte sprechen.
Die Natur trägt keinerlei Schuld daran. Unter uns Menschen gibt es aber durchaus immerwieder welche die wir deutlichst zur Verantwortung ziehen sollten. Insbesondere wenn es Warnungen von Expert*innen bzw Wissenschaftler*innen oder Indigenen gab. Und das passiert immer wieder bis heute.
Daher lasst uns dieses verschleiernde Wort nicht mehr nutzen.
Wenn ihr mehr dazu lesen wollt:
https://www.nonaturaldisasters.com/